Über HORNs Beteiligung als Industriepartner im Projekt „ZeroCO2Glas“ haben wir bereits im November 2024 berichtet. Gemeinsam mit unseren Projektpartnern (IPGR, RWTH Aachen und Wiegand-Glas) verfolgen wir das Ziel, einen CO2 neutralen Schmelzprozess für Behälterglas zu entwickeln.
HORN lieferte hierbei das gesamte Equipment für die neue 2,4 t/d Hybridwanne, die Beheizung und das Leitsystem sowie die komplette Bauleistung für Feuerfestmaterial und Stahl. Die Schmelzwanne, die im Rahmen des Projektes in Aachen aufgebaut wurde, ist als Hybridwanne wahlweise mit Wasserstoff-Oxy- oder Erdgas-Oxy-Befeuerung sowie einem variablen elektrischen Boostinganteil konzipiert. Der Vorherd kann ebenfalls entweder mit Erdgas/O2 oder H2/O2 betrieben werden.
Mit der entsprechenden Peripherie wird eine vollständige Behälterglasherstellung abgebildet. Im Projekt werden systematisch verschiedene Betriebszustände angefahren und präzise untersucht, wie diese den Glasschmelzprozess, die Wechselwirkungen der Ofenatmosphäre mit dem Feuerfestmaterial, die Formgebung und die Produktqualität beeinflussen.
Diese hochflexible Hybridwanne feierte das Erste Glas am 28.10.2024. Anfang dieses Jahres wurde der erste Betriebszustand erfolgreich angefahren und stabil gehalten, sodass eine Vielzahl an Messungen durchgeführt werden konnte. Diese Daten werden im Vergleich der Betriebszustände den Referenzfall darstellen. Den Glasschmelzprozess betreffend werden unter anderem Daten zur Charakterisierung der Verbrennung, der Gemengebedeckung, diverse Temperaturen, sowie Energieverbräuche erfasst. Hinsichtlich der Formgebung werden beispielsweise das Tropfengewicht und -temperatur, die Schnittzahl und die Wandstärkenverteilung der Flasche ermittelt. Die Produktqualität wird u.a. durch Maßhaltigkeit der Flaschen, sowie der Anzahl und Größe von Glasfehlern und Gispen beschrieben. Diese Daten werden aktuell ausgewertet.
In der Zwischenzeit wird das Anfahren des nächsten Betriebszustandes vorbereitet: in den nächsten Schritten soll unter anderem der elektrische Boostinganteil variiert werden. Weitere Betriebszustände, wie die Befeuerung mit H2/O2 werden danach angegangen.
Mit Begeisterung sehen wir der weiteren gemeinsamen Arbeit an diesem spannenden Projekt mit unseren großartigen Partnern entgegen.